Auf dem Gelände der Gartenschau Eppingen in 2022 glänzte der Neckar-Zabertourismus mit einem Pavillon voller Illusionen. Da wurde weiter die unerträgliche
Diskrepanz zwischen der Industrialisierung des Zabertals und der öffentlichen Zeichnung eines gelobten Landes mit blauem Flüßchen inmitten grüner Wiesen mit idyllischen Teichen, einzelnen Dörfern
, springenden Kindern, Wieseln, Schweinen gepflegt. Ein unerträgliches heile-Welt Wimmelbild.
Man fühlt sich weiter gut dabei, bemüht Hölderlin mit dem Zitat "In deinen Tälern wachte mein Herz mir auf Zum Leben, deine
Wellen umspielten mich, Und all der holden Hügel, die dich Wanderer! kennen, ist keiner fremd mir."
Wenn der aufmerksame Zeitgenosse aufwacht, ist es ein Alptraum. Wenn sie wenigstens endlich diese irreführende Werbung bleiben lassen würden. Und in ihre honigsüße Zeichnung die Klötze der Industrie- und Gewerbehallen bringen würden.
Unter dem Motto „Grüner Süden“ wirbt Tourismus BW mit unzähligen bunten Hochglanzbroschüren für Besuche in „the Länd“. Der BUND Heilbronn-Franken
empfiehlt aus aktuellem Anlass den Slogan um den Buchstaben „n“ zu ergänzen: „Grüne Sünden“ trifft den Zustand der Natur im Land wesentlich besser. Wobei diese grünen Sünden von Gemeinde-und
Stadträten aller Couleur in den Kommunen im Land begangen werden. Mit dem Recht der kommunalen Selbstverwaltung wird dem Flächenfraß Tür und Tor geöffnet.
Tagtäglich werden so über 6,2 Hektar an Natur vernichtet, geopfert auf dem Altar der vorgeblich wirtschaftlichen Interessen. Besonders drastisch zu
besichtigen im einst so reizvoll-romantischen Tal der Zaber. Das „zauberhafte Zabergäu“ hat sich in den letzten Jahren in atemberaubendem Tempo zu einer alptraumhaften Industrieödnis entwickelt.
Wer mit eigenen Augen den Flächenfraß, die Vertreibung geschützter Vogelarten und Amphibien, die Zerstörung der Landschaft und die Vernichtung wertvollsten Ackerlands besichtigen will, der ist
hier genau richtig. Hierfür bietet sich der Zabergäu Radweg an, der einst am Flüsschen entlangführte, und sich mittlerweile um riesige Industriekomplexe herumwinden muss. Wer saubere Luft,
frisches Wasser und eine intakte Natur sucht, wie sie von den Werbebroschüren vorgegaukelt wird, ist hier fehl am Platz.
Die Anhänge dazu: Drohnenflug über Werk 1 von Layher in Eibensbach mit den beiden ersten Feuerverzinkereien und der daniederliegende Radwegweiser vor dem neuen Werk 3, in dreister Weise errichtet auf dem Radweg.